Der Etang de Thau
Sète, das früher "Cette" hieß, grenzt sowohl südlich als auch nördlich ans Meer: Auf der Südseite an das eigentliche Mittelmeer, an der Nordseite an den Étang de Thau, ein Binnenmeer, das wiederum ins Mittelmeer fließt. Diese außergewöhnliche geographische Lage führt letztlich dazu, dass Sète das "Venedig Frankreichs" genannt wird, da das Wasser des Étang de Thau über Kanäle, die wiederum die Innenstadt von Sète durchqueren, ins Mittelmeer fließt.
Die Luftaufnahme, die auf dem Mont St. Clair erstellt wurde, zeigt einen Teil des Étang. An der Nordseite befindet sich das Städtchen Bouzigues, das durch die Austernzucht im Étang de Thau Weltruf genießt.
Der Étang de Thau ist auch als Wassersportparadies sehr beliebt, zahlreiche Kite-Surfer, Wind-Surfer und Segler tummeln sich dort.
Die Kanäle
Die Innenstadt von Sète ist von Kanälen durchzogen, die den Étang de Thau mit dem Mittelmeer verbinden.
Das gibt der gesamten Stadt ein außergewöhnlich mediterranes Flair und sorgt dafür, dass Sète das ganze Jahr über Ziel von Touristen ist. Allerdings ist der Touristenandrang bei weitem nicht vergleichbar mit dem entsprechenden Gedränge in Nizza, Cannes oder Monaco. Im Großen und Ganzen geht es sehr entspannt zu, und man findet dort keine Ferraris, protzige Yachten oder sonstige Jet-Set-Allüren. Irgendwie fühlt man sich hier am "wahren" Midi angekommen.
Sète ist aufgrund seiner einzigartigen Kulisse auch Schauplatz diverser französischer Fernsehproduktionen. So werden beispielsweise die Vorabend-Soap "Demain nous appartient" (etwa vergleichbar mit "Gute Zeiten, schlechte Zeiten") oder auch die beliebte Krimiserie "Candice Renoir" hier gedreht. Aber auch das Who-Is-Who der französischen Schauspiel-Elite hat hier schon Filme gedreht, von Jean Gabin, Lino Ventura und Alain Delon bis Brigitte Bardot, Catherine Deneuve und Audrey Tautou.
Mont St. Clair
Die Innenstadt von Sète liegt am Fuße des Mont St. Clair, der hoch über der Stadt thront. Wenig überraschend befindet sich auf dem Hügel die vornehmste Wohngegend von Sète, auf den serpentinenartigen Sträßchen zum Gipfel kommt man an vielen zwar alten, aber sehr schönen Häusern und Villen vorbei. Von dort hat man einen phantastischen Blick auf Sète, je nach Standort auf den Étang de Thau, das Mittelmeer, den Hafen oder irgendwie auch auf alles.
Das beigefügte Bild zeigt nicht San Francisco, sondern das Mittelmeer an der Küste von Sète, und zwar vom Mont St. Clair aus gesehen. Wirklich grandios!
Das Sympathische am Mont St. Clair ist, dass man dort keine Protzvillen findet. Die Häuschen sind in der Regel schon sehr alt und manchmal sogar ein wenig verlottert. Und trotzdem ertappt man sich dabei, dass man zu gern darin wohnen würde, einfach nur der grandiosen Aussicht wegen.
Der Hafen
Der Mittelmeerhafen spielt eine tragende Rolle für die wirtschaftliche Properität von Sète.
Es handelt sich um den nach Marseille zweitgrößten Mittelmeerhafen Frankreichs, von dort aus gibt es auch eine Fährverbindung nach Marokko (Tanger). Über diesen Hafen wird ein sehr großer Teil des französischen Fischhandels abgewickelt.
Der Hafen spielt auch im Stadtbild eine prominente Rolle. In der alten Markthalle ("Les Halles") findet jeden Mittwochmorgen ein meditarraner Markt statt, in dem die frischen Fischprodukte angeboten werden. Daneben werden aber auch noch andere Delikatessen angeboten. Der Markt ist in der Bevölkerung von Sète sehr beliebt und auch immer sehr gut besucht.